Bernard Zimmermans Vortrag an der Europäischen Schule Karlsruhe am 11.5.22 war auch eine Rückkehr an seine alte Schule. Seine Jahre an der ESK waren die glücklichste Zeit seines Lebens, wie er den Schülerinnen und Schülern mehrmals sehr emotional versicherte. Er brachte Fotos von Matteo Guerra mit, der zwei Klassen unter ihm war. Cécile Saidi, Ahmed Saidis Frau, saß mit ihm in einer Klasse. Auch ein Foto der ersten Abiturklasse der ESK hatte er dabei. Doch sein Anliegen war der Bericht über seinen Vater und die Verwandten, die als osteuropäische Juden vor der Verfolgung durch die Nazis durch halb Europa (Belgien, Frankreich, Schweiz …) fliehen mussten. Immer wieder konnte die Familie vielen glücklichen Zufällen zufolge den Nazischergen entkommen, was der Vater in seinem Buch „Ein Engel an meiner Seite. Eine Geschichte vom Überleben im Holocaust“ (Heidelberg 1997) niedergeschrieben hat. Es war ihm wichtig niemanden die Schuld zuzuweisen, sondern nicht zu vergessen, was den Juden widerfahren war, daran zu erinnern und heute Verantwortung dafür zu tragen, dass so etwas nie wieder geschieht.
Bernard Zimmermann beteiligte die Schülerinnen und Schüler immer wieder humorvoll am Gespräch, stellte Fragen und belohnte sie mit Schokolade oder einer Dollarnote, die er am Ende signierte.
Anstatt der abgesprochenen zwei, dauerte der Vortrag drei Schulstunden, so dass sich auch ein Teil der 7. Klassen noch dazugesellen konnte. Langeweile kam nicht jedenfalls auf! (M.W.)