Bei strahlendem Frühlingswetter besuchten am 8.5.2018, dem Tag der Befreiung, 66 Schüler der 6. Klassen mit ihren Geschichtslehrern das KZ Struthof im Elsass. Am Erinnerungsdenkmal und der Nekropole außerhalb des Lagers erläuterten Herr Fegel und Frau Wibel in einer kurzen Einführung die Geschichte und Funktion des Lagers, das mit einem zweifachen elektrisch geladenen Stacheldrahtzaun und acht Wachtürmen gesichert war. Zaun und Wachtürme sind noch immer vorhanden.
Nach dem Betreten des Lagers ging es weiter zur „Todesschlucht“. Hier wurden einige Häftlinge brutal ermordet. Den Häftlingen, die Schubkarren schoben, große Steine zur Plattform trugen, wurde ein Bein gestellt oder man stieß sie in den Rücken und sie fielen den Hang hinunter. Fluchtversuch. Der Wachtposten schoss sie direkt nieder.
In der ersten von zwei noch vorhandenen und renovierten Baracken, dem Krematorium, bekamen die Schüler einen Eindruck von der Tötungsmaschinerie im Lager Struthof. Das Krematorium war der Ankunftsblock, Einäscherungsort und ein pseudo „medizinischer“ und „wissenschaftlicher“ Untersuchungsort (Saal der menschlichen Versuchskaninchen). Hier wurden die Deportierten geduscht, rasiert und gekennzeichnet. Der Ofen befindet sich über der Leichenkammer im Keller. Die Leichentrage, mit der die Leichen aus dem Keller geholt wurden, steht heute neben dem Ofen.
In der zweiten Baracke, dem Zellenblock, befinden sich der Prügelbock und Gefängniszellen, in denen die Inhaftierten manchmal zu mehr als 20 Personen zusammengepfercht waren. In schlimmsten Fällen wurden die Inhaftierten in kleinen Käfigen in völliger Dunkelheit, fast ohne Luft und fast ohne Bewegungsmöglichkeit eingesperrt.
Appellplatz und Galgen, an dem Häftlinge oft stundenlangelange Todeskämpfe zu erleiden hatten, beeindruckten die Schüler ebenfalls.
In der Museumsbaracke konnten die Schüler noch viele Originale, z. B. die Stapelbetten besichtigen und sich an Hand von Photos, Skizzen und Dokumenten weitere Eindrücke vom Lebensalltag der Inhaftierten machen. Sichtlich beeindruckt von den furchtbaren Lebensumständen in diesem Lager traten die Schüler die Heimfahrt sehr nachdenklich an.