Auch in diesem Jahr fuhren alle 6. Klassen mit ihren Geschichtslehrern wieder am 8. Mai, dem Tag der Befreiung von Hitlerdeutschland, nach Natzweiler-Struthof in die Vogesen auf 800 m Höhe, wo die Temperaturen deutlich kühler waren als in der Rheinebene und wo der Wind wehte.
In Kleingruppen machten wir einen Lagerrundgang. Beginnend mit der Villa des Kommandanten Kramer, von wo man einen guten Überblick über das Gesamtlager mit seinen sechs Wachtürmen und dem dreifachen Elektrostacheldrahtzaun hatte, besichtigten wir den Appellplatz mit Galgen, den Todesgraben und die vorhandenen wiederaufgebauten Baracken, das Krematorium, den Gefängnistrakt und am Ende der Führung die Museumsbaracke.
Manche informierten sich zusätzlich noch im Informationszentrum. Zur Gaskammer, einem Zentrum, in dem medizinische Experimente an den „Deportierten“ durchgeführt wurden, hatten wir leider keine Zeit mehr. Sie liegt einen 20minütigen Fußmarsch außerhalb des eigentlichen KLs.
Unsere Schülerinnen und Schüler waren allesamt sehr interessiert und haben sich tadellos verhalten. (MW)
Einige haben ihre Eindrücke nach dem Lagerbesuch geschildert:
„Ich fand den Ausflug sehr interessant – selbst wenn man die meisten Sachen schon mal gehört hat, ist es nochmal was ganz anderes, alles in echt zu sehen. Irgendwie konnte ich nicht so ganz begreifen, was da passiert ist und zu was Menschen in der Lage sind… das hat sich etwas surreal angefühlt.“ (Noah C.)
„Was mich am meisten überrascht hat, war das Krematorium. Ich dachte, dass sehr viele Leichen auf einmal verbrannt wurden. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie die Soldaten einzelne Leichen hineinlegen mussten und das Tag für Tag.“ (Deliena S.)
„Mir ist vor allem im Gedächtnis geblieben, wie die Insassen systematisch entweder in den Hungertod getrieben wurden, oder durch Erschöpfung gestorben sind. Dieses tägliche Leben mit dem Tod vor Augen kann man und will man sich nicht annähernd vorstellen.“ (Maximilian D.)