Am 11. November 2019 haben wir, die S6, im Rahmen des Moral- und Religionsunterrichts den jüdischen Friedhof von Karlsruhe besichtigt
Herr Schuladen-Krämer, ein Historiker vom Karlsruher Stadtarchiv, hat uns auf dem neuen jüdisch liberalen Friedhof geführt. Dabei hat er uns erklärt, warum er sich an dieser Stelle befindet und was mit den Karlsruher Juden in der Zeit des Nationalsozialismus geschehen ist. Nach anderthalb eiskalten Stunden auf dem Friedhof haben wir uns aufgeteilt: die Religionsklassen sind dort geblieben und die Moralklassen sind in die Stadt gefahren.
In der Stadt hat uns Frau Wibel gezeigt, wo die Synagoge früher stand und hat uns erklärt, dass sie von den Nazis abgerissen wurde. Sie haben sie nicht zerstört und verbrannt, da dahinter ein Benzinlager war. Die Steine der Synagoge benutzte man zum Bau der Friedrichstaler Allee. Heute ist der Platz eine Gedenkstätte, an der jedes Jahr Schüler der Karlsruher Schulen vom 9. auf den 10.11. eine Mahnwache halten und der Oberbürgermeister einen Kranz niederlegt.
Anschließend haben wir uns die Stolpersteine in der Nähe des Markplatzes angeschaut. Diese Gedenksteine erinnern an die Juden, die deportiert wurden und umgekommen sind. Sie befinden sich in der Nähe der Häuser, in denen sie gelebt haben. Danach haben wir uns noch die Stelle beim Schloss angeschaut, wo am 17. Juni 1933 in einer inszenierten Aktion die Hitlerjugend Bücher der im Nationalsozialismus geächteten Autoren ins Feuer warf. Darunter befanden sich z. B. Bücher von Karl Marx, Erich Maria Remarque, Bertolt Brecht, Erich Kästner, Stefan Zweig u. v. m. Verboten und vernichtet werden sollten die Schriften jüdischer Autoren oder von Schriftstellern, die gegen den Nationalsozialismus auf freiem unabhängigen Denken beharrten. Dort befindet sich nun eine Erinnerungsstele.
Nach einer kurzen Mittagspause waren wir pünktlich zum Nachmittagsunterricht um 12 Uhr 20 wieder in der Schule.
Der Ausflug war sehr interessant und wir haben einen Einblick in jüdische Bestattungstraditionen und das Leben der Juden in Karlsruhe im Nationalsozialismus gewonnen.
Lara Fallah & Amalia Kasdepke,6 F