Karlsruhe. Den 58 Schulabgängern aus 22 verschiedenen Ländern übergab Daniel Gassner, Direktor der Europäischen Schule in Karlsruhe (ESK), vor kurzem in offiziellem Rahmen ihr Europäisches Abitur. Das einzige Abitur-Diplom der Welt, das in allen 27 EU-Mitgliedstaaten, in den USA, in Kanada, in der Schweiz und in vielen anderen Ländern anerkannt ist, wurde wieder wie jedes Jahr in der Sporthalle der Schule ausgehändigt, die vor 61 Jahren die erste der Europäischen Schulen in Deutschland war. Seit der Gründung der ESK im Jahre 1962, haben bis jetzt 3146 Schülerinnen und Schüler diese Prüfung bestanden. Auch Buchpreise und Stipendien ergatterten die internationalen Schulabgänger 2023.
Dieses Jahr stammen die ESK-Schulabgänger aus den USA, Großbritannien, Niederlande, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, Ungarn, Irland, Türkei, Dänemark, Syrien, Saudi Arabien, Indonesien, Indien, Belgien, Vereinigte Arabische Emirate, Kanada, Schweiz, Australien, Japan und China.
“Ich wollte Teil der Europäischen Idee sein”, brachte es Daniel Rübenacker, Schulabgänger mit dem besten ESK-Abitur des Jahrgangs, in der offiziellen Rede auf den Punkt. Seine Mitschüler Besher Al Abdullah, Elena Warrington-Schwabe und Aurore De Monneron sprachen ebenso stellvertretend für die ESK-Schülerinnen und Schüler.
Mit neuen Visionen und Projekten in die ZukunftWie jedes Jahr hielt ESK-Direktor Daniel Gassner seine Rede in den drei ESK-Hauptunterrichtssprachen Deutsch, Englisch und Französisch. Auf das Motto und die Devise der Europäischen Union, „In der Vielfalt geeint“ wurde auch bei der diesjährigen Abiturverleihung eingegangen und die Schulabgänger dazu aufgefordert, mit Mut und Vertrauen durch das Leben zu gehen, um neue Visionen und Projekte zu verwirklichen.
Seit drei Jahren wird die Schule renoviert, auf die andauernde finanzielle Unterstützung blickend sprach Schulleiter Gassner erneut seinen Dank an die Stadt Karlsruhe, vertreten durch Stadtrat Tom Hoyem, und das Land Baden-Württemberg aus. Stadtrat Tom Høyem, der von 2000 bis 2015 Direktor der Europäischen Schule Karlsruhe war, hielt stellvertretend für Karlsruhes Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup und unter den Augen von Zuhörern wie Daniel Caspary, Mitglied des Europäischen Parlaments, eine Rede. Per Videobotschaft gratulierte wie in Vorjahren Johannes Hahn, EU Kommissar für Haushalt und Verwaltung. Gäste wie Daniel Caspary, Mitglied des Europäischen Parlaments, und
Anabela Santos, Stellvertretende Direktorin für den Sekundarbereich an der ESK, hob in ihrer Rede Bildung als den Schlüssel dazu hervor, das eigene Leben gestalten und die Welt verändern zu können. Die Klassenlehrer – Luis Escarate, Frédéric Houam, Graham Starost – schlossen sich ihr mit ebenso tiefgehenden Reden an. Brynn Thompson-Renz und Felicitas Martens, sprachen als Vertreterinnen der Elternvereinigung. Den europäischen Geist hervorhebend riet Dr. Ulla Engelmann, Direktorin der ESK-Mutterorganisation, Joint Research Centre Karlsruhe (JRC), den Schulabgängern für ihre Zukunft, neugierig zu sein und immer nach kreativen Möglichkeiten Ausschau zu halten.
Besondere Moment der Erinnerung an 2008
Eine besondere Abi-Tradition, das Zeitkapsel-Event, fand vor dem ESK-Hauptgebäude wieder statt. Die diesjährigen Schulabgänger brachten für die Zeitkapsel 2023 ihre wertvollsten Erinnerungsstücke ihrer ESK-Zeit mit und die Gegenstände wurden zu einem späteren Zeitpunkt in der Zeitkapsel im Boden vergraben. 2038, also genau 15 Jahre später, soll die Abi-Zeitkapsel 2023 wieder geborgen werden.
Zahlreiche Abiturienten des Jahrgangs 2008 kamen zum Treffpunkt vor der Schule, um die Zeitkapsel-Erinnerungsstücke von Juli 2008 zu begutachten. Für alle ein einmaliger Moment der Erinnerung, denn Gegenstände wie Zeitungen, Klassenfotos und auch persönliche Gegenstände des damaligen Abiturjahrgangs kamen im Beisein von Tom Høyem, der die Zeitkapsel-Tradition in der Bildungseinrichtung eingeführt hat, zu Tage.
Auch musikalisch zeigte die ESK ihre Außergewöhnlichkeit der internationalen Bildungseinrichtung: Das Orchester der Bläserklassen der Europäischen Schule Karlsruhe unter der Leitung von Klaus Braun glänzte schon bei der Einleitung mit „Ode an Europa“ und brachte Schwung in die Sporthalle beim musikalischen Intermezzo mit einem „Rock Medley“. Für Gänsehaut-Feeling sorgte die singende Vera Luisa Wollfarth aus der Musikklasse S2 bei „Over the Rainbow“, am Flügel begleitet von Klaus Braun. Zum krönenden Abschluss spielte die ESK-Rockband unter anderem Abba-Hits.
Weitere Infos unter www.es-karlsruhe.eu.